Der Verbandstag im März 2018 ist bereits über ein dreiviertel Jahr Geschichte. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Viermal hat sich das neu gewählte Präsidium in diesem Zeitraum zu Sitzungen getroffen, davon einmal mit den Vertretern der Jagdkynologischen Vereinigungen, den Landesvereinigungen des JGHV. Arbeitstreffen mit dem VDH, Teilnahme am Bundesjägertag in Bremen, Präsens auf einer ganzen Reihe von Landesjägertagen, Gespräche mit Vertretern aus Politik und Verwaltung, Interviews mit Pressevertretern, Besuche auf einer ganzen Reihe von Zuchtausleseprüfungen und Hauptversammlungen unterschiedlichster Mitgliedsvereine, Gründung der Kompetenzgruppe Bodenjagd und Schliefenarbeit, Richterschulungen und Vereinsjubiläen und nicht zu vergessen das Tagesgeschäft und die Abwicklung der Datenschutzgrundverordnung – dies und noch viel mehr wurde von den Mitgliedern des Präsidiums, dem neu gewählten Justitiar, unserem Tierschutzbeauftragten, dem Datenschutzbeauftragten und nicht zuletzt den Angestellten des Verbandes für unsere gemeinsame Sache geleistet. Nicht vergessen werden dürfen die Arbeiten zur Neuauflage des „Uhde Buches", die zum Verbandstag 2019 abgeschlossen sein sollen, die Seminarplanung 2019 und die gemeinsame Erarbeitung von Aufgaben und Zielen im Jagdgebrauchshunde-wesen als zentrale Aufgabenstellung des Präsidiums.

Viel Arbeit, sehr viel Arbeit, aber im Team machbar! Als Präsident unseres Verbandes darf ich mich bei allen, die sich als Teil dieses Teams eingebracht haben herzlich zum Jahresschluss bedanken. Bedanken möchte ich mich aber auch bei all‘ jenen, die die Arbeit an der Basis jahraus – jahrein voll Freude und Engagement verrichten. Was wäre das Jagdgebrauchshundewesen, die Jagd ohne diese fleißigen Menschen? Danke!

Auch uns hat diese Arbeit Freude gemacht und ich bin froh darüber, dass die Delegierten unseres Verbandes im März diese „Mannschaft" gewählt haben. Diese Freude darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir im Arbeitsfeld „Jagd und Hund" große Probleme haben. Schwindende Niederwildbesätze, die Angst vor dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest, eine jagdkritische, in Teilen völlig naturferne Gesellschaft, dazu opportunistische Politiker, die sich mehr und mehr von den Werten der Demokratie verabschieden, bilden neben einer Vielzahl anderer Schwierigkeiten eine teuflische Mixtur.

Und wie schaut es bei uns Jägern und Hundeführern aus? Auch hier liegt manches im Argen. Die handwerkliche Qualität unserer Jägerschaft lässt in vielen Punkten zu wünschen übrig. Darunter auch im Bereich des Jagdgebrauchshundewesens. Wer als Hundeführer mit seinem Hund ernsthaft den Tierschutz auf die Fläche bringen will, muss ein ebenso belastbares, wie zuverlässiges Gespann sein. Da reicht es eben nicht aus, wenn der Hund seinen Namen tanzen kann und der Jägersmann von Jagd und jagdlichem Handwerk gerade mal soviel Ahnung hat, dass er einen Kirrkübel schleppen- und die Batterie des Leuchtabsehens wechseln kann. Hundeführung ist Handwerk. Ernsthaftes Handwerk, zum Wohle des Wildes, Garant

für jagdlichen Erfolg und grundsätzliche Voraussetzung für jedwede Form der Jagdausübung. Ohne brauchbaren Hund läuft nichts!

An diesen handwerklichen Fähigkeiten müssen wir dringend arbeiten. Jagdhunde-führung und -abrichtung ist weder Sport noch reine Freizeitbeschäftigung. Unser Wild und unsere Jagd braucht den sauber abgeführten Hund. Tierschutz duldet keine Kompromisse! Mit einem Teil unserer JGHV-Seminare im nächsten Jahr werden wir uns dieses Themas annehmen und uns dabei in erster Linie an Leiter von Ausbildungslehrgängen wenden um das Wissen so an eine breite Basis zu bringen.

Deutlich schwieriger wird es werden im Verband an unseren Werten, namentlich der Zuverlässigkeit (dazu gehört übrigens auch die Übersendung der Datenschutzerklärung auf Formblatt 59 an die Geschäftsstelle, der bislang nur knapp 38% der Verbandsrichter nachgekommen sind!), an der Geradlinigkeit, der Ehrlichkeit, dem Respekt und der uneigennützigen Hilfsbereitschaft zu arbeiten. Leider gibt es immer wieder einzelne Damen und Herren die diese Grundwerte unserer Gemeinschaft mit Füßen treten. Wer, wie in diesem Jahr geschehen, als Hundeführer tätlich auf Verbandsrichter losgeht, andere auf primitivste Weise beleidigt, seinen Hund der Identitätskontrolle entzieht um damit die Eintragung der gezeigten „Leistung" zu verhindern, um nur einige wenige Beispiele zu nennen, für den ist in unserem Verband kein Platz. Ebenso wenig Platz ist für Verbandsrichter die meinen mit der Zucht und Führung selbstgestrickter Gebrauchskreuzungen „die Jagd zu retten" und dabei den Tierschutzgedanken und die Arbeit unserer etablierten Zuchtvereine in den Dreck ziehen. Das Präsidium wird alles unternehmen, diesen Entwicklungen entgegenzutreten und das Ansehen der vielen Jägerinnen und Jäger zu schützen, die diesen Verband zu dem weltweit geachteten Spitzenverband des Jagdgebrauchshundewesens gemacht haben und tagtäglich für unsere gemeinsame Sache eintreten.

Im Namen des JGHV-Präsidiums wünsche ich Ihnen für die bevorstehenden Feiertage alles erdenklich Gute. Genießen Sie die Zeit im Kreise Ihrer Familie und Ihrer Freunde. Verbringen Sie die laufende Jagdsaison mit guten Hunden und anständigen Jägern und freuen Sie sich am jagdlichen Erfolg im Kreise Gleich-gesinnter. Schöpfen Sie Kraft aus der Natur und lassen Sie sich von der Schöpfung begeistern. Wir wünschen Ihnen und den Ihrigen ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das Neue Jahr Kraft, Gesundheit, Freude und Tatendrang, damit wir gemeinsam die Fülle der Aufgaben zum Wohle von Jagd und Wild meistern können! Frohes Fest und guten Rutsch!

Ho-Rüd-Ho!

Karl Walch, Präsident des Jagdgebrauchshundverbandes e.V.