Die Kompetenzgruppe Schwarzwildgatter feiert zehnjähriges Bestehen. Gegründet hat sich das Expertengremium in Brandenburg. Inzwischen gibt es bundesweit 16 Gatter in acht Bundesländern für die Ausbildung von Jagdhunden zur Wildschweinjagd. Knapp 22.000 Hunde haben die Ausbildung zum Wildschweinjäger bereits absolviert.

"Die Hunde müssen lernen, Wildschweine schnell aufzufinden, sie aus dem Gestrüpp zu treiben und dennoch einen respektablen Abstand einzuhalten", sagt Prof. Dr. Wunderlich, Vorsitzender der Kompetenzgruppe Schwarzwildgatter. Oberstes Ziel der Ausbildung sei es, eine tierschutzgerechte Wildschweinjagd zu gewährleisten. Der Deutsche Jagdverband begrüßt die praxisnahe und kompetente Jagdhundeausbildung in den Gattern.
Ähnlich einem Freigehege leben in den Gattern zahme, von Hand aufgezogene Wildschweine. Großzügiger Auslauf, Ruhezonen und viel naturnahe Vegetation sind Grundlage einer artgerechten Haltung. Gattermeister vor Ort bestimmen den Übungsablauf und achten auf eine möglichst stressfreie Ausbildung. So darf beispielsweise nur ein Hund für maximal 15 Minuten pro Praxiseinheit zu den handzahmen Wildschweinen ins Gatter. Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover haben gezeigt, dass die Stresswerte im Speichel der eingesetzten Wildschweine vor und nach einer Übungen nicht signifikant abweichen.
Gut ausgebildete Jagdhunde werden immer wichtiger für die Jagd auf Wildschweine, insbesondere bei sogenannten Bewegungsjagden im Winterhalbjahr: Jährlich wächst deren Bestand um bis zu 300 Prozent. Sie profitieren europaweit von den immer milderen Wintern und dem vermehrten Anbau von Energiepflanzen wie Mais und Raps. Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen, in städtischen Vorgärten oder in Naturschutzgebieten sind die Folge.
Das Video zur Hundeausbildung im Schwarzwildgatter gibt es HIER