SPÜRNASEN HELFEN IM KAMPF GEGEN DIE SCHWEINEPEST

von Peter Hauk MdL | 17.11.2020

Mosbach. Seit Anfang September 2020 breitet sich die Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Brandenburg aus. Auch in Sachsen konnte die Seuche inzwischen festgestellt werden. Dies beunruhigt nicht nur Schweinehalter, sondern auch die Jägerschaft in Baden-Württemberg. Forstminister Peter Hauk MdL betont die Dringlichkeit der Bejagung des Schwarzwilds. „Je kleiner die Schwarzwildpopulation ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektionsübertragung der Schweinepest von Tier zu Tier. Wir müssen, so Hauk, trotz Corona-bedingter Einschränkungen die Intensität der Schwarzwildbejagung weiter forcieren und haben deshalb in der vergangenen Woche in Baden-Württemberg auch Jagden mit bis zu 100 Personen erlaubt.“

Bereits im Jahr 2018 hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Rahmen von Präventionsmaßnahmen einen 12-Punkte-Plan zur Vorbeugung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest auf den Weg gebracht. „Damit sind wir auf einem guten Weg. Ungeachtet dessen arbeiten wir daran, das Maßnahmenprogramm für den Ernstfall noch weiter zu verfeinern. Die Ausbildung von Kadaverspürhunden und Hundeführern ist dabei eine ideale Ergänzung und in diesem Stil europaweit eine Vorzeigemaßnahme“, erläutert der CDU-Politiker.

Beim Training Center Retten und Helfen (TCRH) in Mosbach (Baden-Württemberg) wird ein gemeinsames Ausbildungs- und Einsatzkonzepte des Bundesverbandes Rettungshunde e.V. (BRH), des Jagdgebrauchshundverbandes (JGHV) und der Bundespolizei für Kadaver-Suchteams umgesetzt. Ziel ist es, Suchteams für präventive und ad-hoc-Einsätze im Auftrag der Behörden bereitzustellen.

„Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem JGHV und der Bundespolizei beim Kampf gegen die Schweinepest helfen können und bilden hierzu Hundeführer und Hunde aus dem gesamten Bundesgebiet aus“, erklärt Jürgen Schart, Präsident des BRH Bundesverbands Rettungshunde e.V. Ziel ist es, eine möglichst große Fläche in kurzer Zeit mit Hunden absuchen zu können. Karl Walch, Präsident des Jagdgebrauchshundverbandes ergänzt: „Die Ausbildung von Kadaver-Suchteams muss in ausreichendem Umfang und qualitativ abgesichert sein um Präventivsuchen an hot-spots und längerfristige ad-hoc-Einsätze abzuwickeln zu können“. BRH und JGHV beschäftigen sich bereits seit über einem Jahr mit der Thematik. Sie werden von Spezialisten der Bundespolizei unterstützt, um rasch eine ausreichende Zahl von Suchhundeteams im Kampf gegen die Schweinepest ausbilden zu können.

In den kommenden beiden Jahren sollen auf dem TCRH-Gelände bei Mosbach mindestens 70 Suchhunde-Teams mit Unterstützung des BRH, des JGHV und der Bundespolizei geschult werden.

„Durch dieses Pilotprojekt werden Kompetenzen vernetzt und die Eingriffsmittel erweitert, um so präventiv zu wirken und im Seuchenfall schnell reagieren zu können“, sagte Minister Peter Hauk MdL zum Ausbildungsstart der Kadaver-Suchteams. Abschließend appelliert der Minister an die Bevölkerung: „Die Schweinepest ist für den Menschen völlig ungefährlich, stellt aber eine erhebliche Gefahr für die heimischen Schwarzwild- und Schweinebestände dar. Werfen Sie deshalb keine Lebensmittelreste in die Natur, sondern entsorgen Sie diese in geschlossenen Müllbehältern und füttern Sie keine Tiere mit Küchen- oder Speiseresten.“

 

 

Karl Walch, Präsident des Jagdgebrauchshundeverbandes, Minister Peter Hauk, Ministerium Ländlicher Raum und Verbrauchschutz Baden-Württemberg, Jürgen Schart, Präsident des BRH Bundesverbandes Rettungshunde

(von links nach rechts)

Walch Hauk Schart